Die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen stehen kurz bevor. Daher analysieren wir den aktuellen Stand der Dinge (die Prognosen sind am Ende des Artikels):
Zufriedenheit mit der Regierung:

In Sachsen ist die Zustimmung zur Regierung extrem niedrig; nur 13% der Befragten befürworten die derzeitige Landesregierung. 80% sind (eher) unzufrieden, und 7% machten keine Angabe oder gaben „Weiß nicht“ an.

In Thüringen zeigt sich ein ähnliches Bild: Etwa 79% der Befragten sind (eher) unzufrieden mit der aktuellen Regierung, während nur 14% (eher) zufrieden sind.
Zufriedenheit mit dem Bundeskanzler:

Die Zufriedenheit mit Bundeskanzler Olaf Scholz liegt in Sachsen und Thüringen bei nur 14%, was der Zufriedenheit mit der Bundesregierung in Thüringen entspricht. 76% der Befragten geben an, (eher) unzufrieden mit Scholz zu sein, und 10% machten keine Angabe.
Zufriedenheit mit dem Ministerpräsidenten in Sachsen und Thüringen:

In Sachsen ist die Zufriedenheit mit dem CDU-Ministerpräsidenten Michael Kretschmer relativ hoch; mehr als die Hälfte der Befragten sind (eher) zufrieden mit ihm. Etwa ein Drittel sind (eher) unzufrieden, und 13% gaben keine Angabe.

In Thüringen hingegen sind fast 80% der Befragten mit dem Linken-Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (eher) unzufrieden. Nur 14% äußern sich (eher) zufrieden, und 7% machten keine Angabe.
Welche Partei sollte die Regierung in Sachsen und Thüringen anführen?

In Sachsen wünschen sich 49% der Befragten eine Landesregierung unter Führung der CDU, was der Zufriedenheit mit dem amtierenden Ministerpräsidenten entspricht. 30% befürworten eine Regierung unter der AfD, während 21% keine der beiden Parteien bevorzugen.

In Thüringen möchten nur 17%, dass die Linke weiterhin die Landesregierung anführt. 13% sprechen sich für das neu gegründete BSW an der Spitze aus. 22% favorisieren eine von Björn Höcke geführte Landesregierung. Die größte Unterstützung erhält jedoch Mario Voigt, den 28% als Ministerpräsidenten sehen möchten.
Welche Partei soll das Ministerium für Innere Sicherheit in Sachsen besetzen?

Beinahe zwei Fünftel der Befragten (39%) wünschen sich, dass die AfD das Ministerium für Innere Sicherheit übernimmt. Ein Viertel (25%) bevorzugt die CDU in diesem Ministerium. 8% der Befragten möchten die SPD dort sehen, während 9% das BSW favorisieren. Die Linke (4%), die Grünen (2%) und die FDP (1%) erhalten jeweils weniger als 5% Zustimmung. 12% der Befragten möchten, dass keine der genannten Parteien das Ministerium besetzt.
Sollte die CDU in Sachsen mit der AfD, oder dem BSW koalieren?

In Sachsen sind 30% der Befragten der Meinung, dass die CDU mit der AfD koalieren sollte, während 50% dagegen sind.

34% sprechen sich dafür aus, dass die CDU mit dem BSW koalieren sollte, was 4% mehr sind als diejenigen, die eine Koalition mit der AfD befürworten. Ebenso viele, 34%, lehnen jedoch auch diese Koalition ab.
Sollte die CDU in Thüringen mit er AfD oder dem BSW koalieren?

In Thüringen befürworten 2% weniger der Befragten eine Koalition der CDU mit der AfD im Vergleich zu Sachsen. Mehr als die Hälfte der Befragten sind dagegen.

40% der Befragten in Thüringen sprechen sich dafür aus, dass die CDU mit dem BSW koalieren sollte, während etwa ein Drittel dieser Meinung widerspricht.
Präferierte Koalitionen in Sachsen und Thüringen:

In Sachsen ist die beliebteste Koalition die AfD-CDU, die 45% Zustimmung erhält. Dicht dahinter folgt die Koalition CDU-BSW mit 41% Zustimmung. Eine ähnliche Unterstützung genießt die Koalition AfD-BSW mit 40%. Weniger beliebt ist die Große Koalition, die voraussichtlich keine Mehrheit erreichen würde, sowie die Dreierkoalition CDU-BSW-SPD, die jeweils 28% Zustimmung erfährt.

In Thüringen erhält keine der möglichen Koalitionen eine Zustimmung von über 30%. Die beiden beliebtesten Optionen sind derzeit die Koalitionen AfD-BSW und Linke-CDU-BSW, beide mit jeweils 28% Zustimmung. Eine Koalition zwischen Linke-CDU-SPD kommt auf 24%. Eine linksorientierte Koalition aus Linke-SPD-BSW erhält 23% Unterstützung, ebenso wie eine Koalition zwischen AfD und CDU. Die Kombination Linke-CDU liegt bei 22% Zustimmung. Am unbeliebtesten wäre eine Koalition aus der AfD und Linkspartei, mit nur 10% Zustimmung.
Prognosen zu den Wahlen:

Laut unserer Prognose liegt die CDU im Kopf-an-Kopf-Rennen mit der AfD knapp vorne und erreicht 33,2%, was einem Zuwachs von 1,1 Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Wahl entspricht. Die AfD folgt mit 31,9% und verzeichnet dabei einen deutlichen Gewinn von 4,4 Prozentpunkten. Die Linke verliert stark und würde mit nur 3,8% den Einzug in den Landtag aufgrund der 5%-Hürde ohne Direktmandat verpassen, was einem Verlust von 6,6 Prozentpunkten entspricht. Die Grünen stehen mit ebenfalls 3,8% gleichauf mit der Linkspartei und verlieren dabei 4,8 Prozentpunkte. Die SPD könnte mit 5,8% noch knapp den Einzug in den Landtag schaffen, verzeichnet jedoch ebenfalls Verluste von 1,9 Prozentpunkten. Für die FDP sieht es mit 1,5% und einem Minus von 3 Prozentpunkten schlecht aus, sie wäre weit vom Einzug in den Landtag entfernt. Die Freien Wähler erreichen 3,1%, verlieren leicht (-0,3%) und würden den Einzug in den Landtag ebenfalls verpassen. Das neu gegründete BSW erzielt mit 12,6% einen starken dritten Platz. Sonstige Parteien kämen zusammen auf 4,3%, was einen Rückgang von 1,5 Prozentpunkten bedeutet.

In Thüringen ist die einst stärkste politische Kraft, Die Linke, auf den vierten Platz abgerutscht. Mit einem dramatischen Verlust von 17,2 Prozentpunkten kommt sie nur noch auf 13,8%. Die AfD hingegen hat stark zugelegt und erreicht laut Prognose 31%, genau so viel wie Die Linke bei der letzten Wahl. Damit gewinnt die AfD 7,6 Prozentpunkte hinzu. Die CDU bleibt stabil bei 23,1%, was einem minimalen Zuwachs von 0,1 Prozentpunkten entspricht. Die SPD kämpft mit 5,7% um den Einzug in den Landtag, nachdem sie 2,5 Prozentpunkte eingebüßt hat. Die Grünen erleben in Thüringen mit nur 1,6% ihr bisher schwächstes Ergebnis seit ihrer Gründung und verlieren 3,6 Prozentpunkte. Die FDP erreicht nur noch 3,3% und verfehlt damit sicher den Einzug in den Landtag, was einem Verlust von 1,7 Prozentpunkten entspricht. Das neu gegründete BSW gewinnt stark hinzu und erreicht 17,4%, ein Plus, das in etwa den Verlusten der Linken entspricht. Sonstige Parteien kommen zusammen auf 4,1%, was einen Rückgang von 1,4 Prozentpunkten bedeutet.
Fazit
CDU: Die CDU wird in beiden Landtagen voraussichtlich ähnliche Ergebnisse wie bei den letzten Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen erzielen. In Sachsen hat sie gute Chancen, die Mehrheit der Wahlkreise zu gewinnen, während dies in Thüringen weniger wahrscheinlich ist. In Sachsen wird die CDU voraussichtlich erneut die Regierungsführung übernehmen, da keine andere Partei bereit ist, mit der AfD zu koalieren. Auch in Thüringen besteht die Möglichkeit, dass die CDU die Landesregierung führt – sofern das BSW sie nicht überholt oder die AfD in die Regierung eintritt.
AfD: In Sachsen hat die AfD gute Chancen, den ersten Platz zu belegen und die meisten Wahlkreise zu gewinnen. Sie steht hier in einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit der CDU. In Thüringen schließt das BSW eine Koalition mit der AfD nicht aus, was dort die wahrscheinlichste Regierungsoption ist, da eine Mehrheit für CDU-BSW unwahrscheinlich scheint. Auch in Thüringen hat die AfD gute Chancen, mehr als die Hälfte der Wahlkreise zu gewinnen.
Linke: Die Linke verliert in beiden Bundesländern deutlich an Unterstützung und wird vermutlich in keiner dieser Regierungen vertreten sein. In Thüringen kommt die Linke ohne Probleme über die 5%, in Sachsen müssen sie jedoch zittern. Möglicherweise kann sie in Erfurt einen Wahlkreis gewinnen.
Grüne: Die Grünen werden sich in Sachsen und Thüringen voraussichtlich mehr als halbieren und wahrscheinlich in beiden Ländern unter 5% fallen. Dennoch könnten sie sich durch Direktmandate den Einzug in die Landtage sichern – es bleibt allerdings knapp.
SPD: Die SPD verliert in beiden Bundesländern im Durchschnitt etwa 2% und wird voraussichtlich um den Einzug in die Landtage bangen müssen. Die Chancen auf ein Direktmandat sind gering.
FDP: In Sachsen und Thüringen sieht es für die FDP aussichtslos aus. Sie wird voraussichtlich den Einzug in beide Landtage verpassen. Die Chancen auf ein Direktmandat sind nahezu null.
Freie Wähler: Für Thüringen liegen keine relevanten Werte zu den Freien Wählern vor, wohl aber für Sachsen. Auch dort sind ihre Chancen auf den Einzug in den Landtag gering. Ein Direktmandat ist unwahrscheinlich.
BSW: Das neu gegründete BSW zeigt in beiden Bundesländern eine starke Präsenz und liegt auf dem dritten Platz. In Thüringen besteht sogar die Möglichkeit, den zweiten Platz zu erreichen. Das BSW hat gute Chancen, in beiden Landtagen in die Regierung einzutreten und könnte in Thüringen sogar den Ministerpräsidenten stellen. Bei den Erststimmen werden sie jedoch knapp abschneiden und daher voraussichtlich kein Direktmandat gewinnen.

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