Die Bundestagswahl liegt nun zwei Wochen zurück, und der aktuelle Wahltrend gibt Aufschluss darüber, wie die Sondierungsverhandlungen aus Sicht der Wähler verlaufen sind.

Der Aufwärtstrend der Linken hält weiterhin an – sie rücken nun zunehmend an die Grünen heran. Eine mögliche Erklärung könnte darin liegen, dass die Grünen insbesondere bei jungen Wählern nicht überzeugen konnten und viele von ihnen nun zur Linken gewechselt sind. Ich habe die Wahltrends der Wochen vor der Bundestagswahl anhand von Daten des Instituts Wahlkreisprognose analysiert und dabei eine weitere Ursache identifiziert. Die Linke gewann während ihres Aufwärtstrends insbesondere Wählerstimmen von BSW, der FDP sowie kleineren Parteien aus dem Segment „Sonstige“. Dabei sollte jedoch auch der Einfluss der statistischen Fehlerquote sowie der Zugewinn an früheren Nichtwählern berücksichtigt werden. Die Entwicklung der Linken ist besonders bemerkenswert, da sie vor Kurzem noch weit von der 5-Prozent-Hürde entfernt war. Allerdings halte ich es für wahrscheinlich, dass ihr aktueller Aufwärtstrend bei etwa 10 Prozent an seine Grenzen stößt.

Vergleicht man die aktuellen Umfragewerte mit dem Wahlergebnis von vor zwei Wochen, so sind bereits einige, wenn auch keine massiven Veränderungen erkennbar. Die CDU/CSU, die sich ohnehin in einem Abwärtstrend befindet, bleibt im Vergleich zum Wahlergebnis stabil, verliert jedoch weiterhin leicht an Zustimmung. Die AfD konnte bereits Wähler hinzugewinnen, während die SPD leichte Verluste verzeichnet. Besonders bemerkenswert ist der Rückgang der Grünen, die innerhalb von nur zwei Wochen einen spürbaren Anteil an Wählern verloren haben – vermutlich zugunsten der Linken, die sich weiterhin im Aufwärtstrend befindet. Das BSW hat bereits an Zustimmung eingebüßt; möglicherweise sind einige ihrer Wähler entmutigt, da die Partei den Einzug in den Bundestag verpasst hat. Die FDP verliert ebenfalls an Unterstützung, möglicherweise bedingt durch den Rücktritt von Christian Lindner. Kleinere Parteien aus dem „Sonstige“-Segment verzeichnen hingegen leichte Zugewinne.

Würde heute die Bundestagswahl stattfinden, würde sich die Sitzverteilung laut meiner Prognose wie folgt verändern:
Eine schwarz-blaue Koalition hätte eine noch größere Mehrheit und könnte eine stabile Regierung bilden.
Die AfD käme auf über ein Viertel der Stimmen, was ihr ermöglichen würde, eigenständig Untersuchungsausschüsse einzusetzen – eines ihrer erklärten Ziele.
Eine Große Koalition hätte weiterhin eine Mehrheit, sodass eine Kenia-Koalition nicht erforderlich wäre.
Diese Entwicklungen zeigen, dass sich die politische Landschaft auch nach der Wahl weiter verschiebt und insbesondere die Linke von den aktuellen Veränderungen profitiert. Es bleibt abzuwarten, ob sich dieser Trend fortsetzt oder ob sich das Kräfteverhältnis in den kommenden Wochen erneut verändert.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen einen guten Start in die nächste Woche!

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